Der Farbkreis
nach Johannes Itten (1961)
   Itten war ein Schweizer Maler, Kunsttheoretiker und Kunstpädagoge

 

  Die Farbtheorie

   Als Primärfarben bezeichnet man die Farben  ROT  GELB  BLAU

   Diese drei Grundfarben lassen sich nicht durch Mischung herstellen, jedoch entstehen aus
   ihnen alle anderen Farben.
  ROT, GELB und BLAU wirken auf uns frisch und heiter. So eignet sich z. B. ihre
   Kombination in der Wohnraumgestaltung besonders für Zimmer, in denen man Aktivität
   und Konzentration fördern möchte.

Die Sekundärfarben werden aus folgenden Mischungen der Primärfarben erreicht:

GRÜN      =  Mischung aus   GELB + BLAU

ORANGE  =  Mischung aus   ROT + GELB

VIOLETT  =  Mischung aus  ROT + BLAU

Als Tertiärfarben bezeichnet man Farben, die aus den Mischungen von Primär- und Sekundärfarben oder aus zwei Sekundärfarben untereinander entstehen
BLAUGRÜN, BLAUVIOLETT, DUNKELGELB, HELLGRÜN, ROTORANGE, PURPURROT

Je öfter Farben gemischt werden, um so mehr verlieren sie an Leuchtkraft.
 

Warme und kalte Farben
Farben haben jeweils verschiedene Wirkungen auf uns und aus diesem Grund unterscheiden wir zwischen warmen und kalten Farben. Warme Farben liegen auf dem Farbkreis neben ROT, ORANGE und GELB, während man die kalten Farben neben BLAU und VIOLETT findet. Nun lässt sich durch ganz geschicktes Mischen "die Temperatur“ der Farben beeinflussen. Zum Beispiel wird GRÜN durch die Zugabe von GELB wärmer und in Verbindung mit BLAU kälter.


Eingeteilt werden die Farben in die
8 Grundfarben
ROT, GRÜN, BLAU, CYAN, MAGENTA, GELB, WEIß und SCHWARZ
Dabei betitelt man die beiden Farben WEIß und SCHWARZ als unbunte Grundfarben, die 6 anderen als die bunten Grundfarben.


Wie Farben einen ganz bestimmten Reiz auf uns ausüben

Wir alle wissen, dass jede Farbe auf den Betrachter einen ganz bestimmten Reiz ausübt, der charakteristisch für die jeweilige Farbe ist. Jeder von uns empfindet diesen Reiz allerdings unterschiedlich. Nicht außer acht lassen müssen wir jedoch, dass der Eindruck eines jeden Farbtons sich durch seine farbige Umgebung sehr verändern kann. Aus diesem Grund haben die Eigenschaften, die man einer bestimmten Farbe zuordnet, auch positive sowie negative Aspekte. Unsere Farben sind Schwingungen, die beim Betrachten von unserem Organismus aufgenommen werden und auf unseren Körper, wie auch auf unsere Psyche wirken. Vereinfacht lässt sich feststellen, Farben haben einen sehr großen Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden und unser Lebensgefühl.

Dieses Wissen um die Wirkung der einzelnen Farben findet in der Werbung und auch bei der Gestaltung von Publikationen Berücksichtigung. Gekonnt eingesetzt werden dadurch betreffende Zielgruppen eher angesprochen und die zu vermittelnde Botschaft leichter transportiert.

Professor Nils Finsen, Begründer der rationalen Lichttherapie, erhielt 1903 den Nobelpreis für Medizin für seine Forschungsarbeit über Licht und Farben, bei der er den wissenschaftlichen Beweis antrat, dass Farben selbständige Kräfte sind und nichts mit Suggestionen zu tun haben. Er konnte aufzeigen, dass auf den menschlichen Körper treffende Farbschwingungen diesen zu deutlichen Reaktionen veranlassen.  

Testen Sie es selbst einmal aus und erleben Sie das Gefühl, wie die einzelnen Farben auf Sie wirken!  


Bitte wählen Sie einen Farbton aus und erleben Sie seine Wirkung !
Gelb
Orange
Rot
Violett
Magenta
Blau
Cyan
Grün
Weiß
Grau
Schwarz


 Komplementärfarben

  Ergibt ein farbiges Licht zusammen mit einem anderen farbigen Licht den Farbeindruck Weiß,
  spricht man von Farbe und Komplementärfarbe.
  Der Farbkreis nach Goethe stellt Farbe und Komplementärfarbe gegenüber.
 

 

   BLAU ORANGE          ROT   GRÜN          GELB   VIOLETT  

       

  Stellt man das Farbmodell als Farbkreis dar, so stehen sich die Komplementärfarben, wie im
  linken Farbmodell zu sehen, stets genau gegenüber.
  Sie werden somit auch als Gegenfarben bezeichnet.


Die Wirkung
der Komplementärfarben auf uns 

Die Komplementärfarben sind verantwortlich für den Komplementärkontrast und eine darauf aufbauende Klasse von optischen Täuschungen. Die Farbkontraste in unserem Sehorgan werden überhöht und aus diesem Grund werden diese Farben auch sehr gerne in der Werbebranche genutzt:

Wer kennt das nicht ... Fleisch vor grünem oder Salat vor rötlichem Hintergrund sieht doch viel frischer aus. Eine weitere Anwendung des Komplementärfarbenprinzips findet man auch bei
den Waschmitteln, deren blaue Zusätze älterer weißer Wäsche ihren Gelbstich nehmen.

Benutzt man die Komplementärfarben zusammen, z. B. oranger Text auf blauem Grund, wird unser
Sehsinn  überreizt und löst somit meistens ein unangenehmes Empfinden aus. Außerdem ergibt sich insbesondere an den Kanten sogar ein Flimmern. 

Anhand eines Gemäldes von mir möchte ich euch die Wirkung der Komplementärfarben verdeutlichen. Das Gemälde trägt den Titel "Fehler". Beim genauen Betrachten werdet ihr einen Fehler entdecken, der sich während der Herstellung des Bildes eingeschlichen hat.
Habt ihr ihn schon entdeckt?